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Neue Wache für Feuerwehr

Veröffentlicht von B.K. am 22.07.2017

Bauausschuss in Wilster favorisiert Domizil für die Helfer auf dem Gelände des Bauhofs

Die Hanseatische Feuerwehr-Unfallkasse hat bei einer Überprüfung der Feuerwache Wilster gravierende Mängel festgestellt. „Es liegt vieles im Argen oder die neue DIN hat zugeschlagen“, stellte der Architekt und Stadtplaner Hauke Mengel in einer Sitzung des städtischen Bauausschusses fest. Nun gibt es drei Alternativen:

1. eine umfangreiche Sanierung und Erweiterung der bisherigen Feuerwache, bei der man aber mit vielen Kompromissen werde leben müssen

2. eine Stück für Stück vorzunehmende Durcherneuerung der jetzigen Feuerwache

3. ein kompletter Neubau. Die Kostenschätzungen bewegen sich zwischen 2,2 über drei bis zu 3,5 Millionen Euro.

Ein Neubau, der vom Ausschuss einstimmig favorisiert wurde, könnte neben dem Bauhof an der Etatsrätin-Doos-Straße errichtet werden. Dieser hat den Vorteil, dass die Feuerwehr nach dessen Fertigstellung problemlos werde einziehen können. Im Gegenzug könnte dann die alte Feuerwache umgebaut werden, um nach dorthin den Bauhof zu verlagern. Dafür gibt es allerdings noch keinen Kostenrahmen. Die Alternativen eins und zwei wären mit Schwierigkeiten verbunden, wie und wo die Fahrzeuge und Geräte für ein bis zwei Jahre untergebracht werden können. CDU-Fraktionschef Mark Dethlefs konnte sich deshalb mit diesen Alternativen nicht anfreunden. „Für die Feuerwehr, die auf das Ehrenamt angewiesen ist, sind die Einschränkungen in der Bauphase nicht zumutbar“, stellte Dethlefs fest.

Nach Aussage von Hauke Mengel vom Architektenbüro Hansen Mengel in Rendsburg liegt der Schwerpunkt der Beanstandungen seitens der Unfallkasse in der zu beengten Fahrzeughalle, in dem zu kleinen Mannschaftsraum, in fehlenden Umkleide- und Sanitärräumen, in den Torbreiten und -höhen, die nicht mehr der Norm genügen und „die jenseits aller Möglichkeiten liegen. Da muss etwas gemacht werden“, erklärte Hauke Mengel. Schließlich sei es auch nach der Sanierung immer noch ein altes Gebäude ohne energetische Verbesserungen. „Wenn man aus allen diesen Kompromissen raus will, bleibt nur ein kompletter Neubau“, unterstrich Hauke Mengel.

Nach dem Neubau des Feuerwehrhauses und dem Umbau der alten Feuerwache könnte der Bauhof dort einziehen. Dann bliebe Raum für einen Abbruch des jetzigen Bauhofs (er hat seinen Sitz in der ehemaligen Käserei der Meierei Wilster), um auf dem Freigelände ausreichend Stellplätze anzulegen. Es sei dann sogar Platz, um einen Feuerwehr-Übungsplatz zu schaffen. Der Planer zeigte sich überzeugt, dass der Standort für die Feuerwehr eine hohe Akzeptanz in der Öffentlichkeit finden werde. Er selbst rechnet für das neue Domizil der Feuerwehr mit einer reinen Bauzeit von einem Jahr. Inklusive der Planung und der Genehmigungsphase könnte die Maßnahme bis 2019/’20 abgeschlossen werden. Bauamtsleiter Roman Stöckmann drängte darauf, die Planungsschritte schnell voranzubringen, um den Bauantrag zügig stellen zu können. Mark Dethlefs geht davon aus, „dass wir noch lange darüber diskutieren werden, wie wir das alles finanzieren wollen. Ohne Zuschüsse ist das nicht realisierbar!“ Der Planer machte aber auch deutlich, „dass die Stadt die Beanstandungen der Unfallkasse nicht aussitzen darf“. Sie müsse handeln und damit nachweisen, dass sie die Mahnungen der Unfallkasse ernst nehme und um Abhilfe bemüht sei.

Wehrführer Ralf Theede, der gemeinsam mit seinem Stellvertreter Jan Auhage an der Sitzung teilnahm, stellte fest: „Wir sind mit unserer jetzigen Feuerwache zufrieden, wurden jetzt aber von der Feuerwehr-Unfallkasse überrannt.“ Zu den Alternativen sagte er: „Mit Umbauten können wir uns gar nicht anfreunden. Da sind zu viele Kompromisse drin. Ob Neubau oder schrittweise Erneuerung des Altbaus – das ist uns relativ egal.“

– Quelle: https://www.shz.de


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