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JHV 2021 - Corona bringt alles durcheinander

Veröffentlicht von B.K. am 20.08.2021

Eingeschränkter Dienstbetrieb, viele Terminabsagen – Pandemie macht Feuerwehr Wilster zu schaffen

Die Pandemie hat der Feuerwehr Wilster bereits im vergangenen Jahr viele Planungen zunichte gemacht. Das 150-jährige Bestehen sollte groß gefeiert werden, es sollte eine Fahnenweihe und einen ganz besonderen Feuerwehrmarsch geben - nichts konnte stattfinden. In diesem Jahr sieht es ähnlich aus. Am Wochenende wollte sich die Wehr mit einem Tag der offenen Tür der Bevölkerung vorstellen, stattdessen hielt die Wehr lediglich in kleinem Rahmen die Jahresversammlung ab.
Wehrführer Ralf Theede erklärte, dass durch die corona- bedingte Pause zum Ende des Jahres nur noch drei Atemschutzträger einsatzbereit waren. Mittlerweile sind aber schon wieder 17 Einsatzkräfte geprüft. Der Altersdurchschnitt der Wehr beträgt 37.5 Jahre und die Einsatzbeteiligung sei gut. Der Wehr gehören sieben Ehrenmitglieder, 89 passive Mitglieder und 27 Jugendfeuerwehrleute an. Am Sonnabend waren erstmalig zehn Kiinder der Kinderfeuerwehr zu ihrem Dienst angetreten. Die Kinderwehr sollte bereits im vergangenen Jahr gegründet werden, auch dies musste verschoben werden. Innerhalb der Wehr gibt es eine First-Responder-Gruppe Eingeschränkter Dienstbetrieb, viele Terminabsagen – Pandemie macht Feuerwehr Wilster zu schaffen mit 28 Ersthelfern, die 2020 sechs Einsätze hatten. Die aktive Einsatzgruppe hatte 69 Einsätze abzuarbeiten. Davon die obligate Sicherheitswache bei der Fubama, neun Mal mussten Brandmeldeanlagen zurückgesetzt werden, 30 technische Hilfeleistungen und 31 Feuer, darunter ein Großfeuer in der Hans-Prox-Straße, finden sich in den Einsatzberichten. „Darunter waren auch Kuriositäten wie Fische aus dem Regenrückhaltebecken holen, Habicht Fiete am Markt und einen unbekannten Habicht aus einer Solaranlage sowie eine Kuh aus der Stör retten“, zählte Theede auf. Der Dienstbetrieb war von März bis Juni nicht, dann nur eingeschränkt möglich. Statt der üblichen 24 Dienste wurden 46 Übungsabende in kleinen Gruppen abgehalten. „Unser Hobby stellt in der Stadt die Hilfeleistung für Mensch und Gut sicher, Kohorten oder feste Gruppen sind dabei nicht möglich, um die Impfungen in der Wehr mussten wir uns selber kümmern – wir wurden von der
Politik nicht wirklich wahrgenommen und unterstützt“, fasste Ralf Theede seine persönlichen Eindrücke zu den Landesverordnungen zusammen.
Aufgrund ihrer guten Einsatzbeteiligung stattete die Wehrführung einige Feuerwehrleute mit Taschenlampen, die an der Einsatzjacke zu tragen sind, aus. Nico Köster berichtete, dass zurzeit 24 Mitglieder in der Jugendwehr organisiert sind, davon elf Mädchen; sechs Jugendliche kommen aus der Nachbargemeinde Nortorf. Die 16 Ausbilder wurden zum Dank für ihr Engagement mit neuen Sicherheitsschuhen ausgestattet.
Bürgermeister Walter Schulz war es nicht möglich, an der Sitzung teilzunehmen. Er hatte seine Grußworte und einen Eis-Gutschein für die Wehr schriftlich übermittelt. Dabei dankte er für die ehrenamtliche Arbeit der Einsatzabteilung und den Familien für ihre Unterstützung. Zum Stand der neuen Feuerwache erklärte Schulz, dass im Juni 30 000 Euro Fördermittel für den Abriss des Gebäudes am Bahndamm bereitgestellt wurden. Den Baubeginn sieht er im September 2022. Auch die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs wird vom  Stadtrat als notwendig erachtet und die nötigen Mittel sollen in den Haushalt gestellt werden.
Theede verpflichtete Kevin Altenburg, Jan Hardekopf, Dominic Rittershaus und  Pascal Hoppe (Foto v.l.) für die Wehr. Alle kommen aus anderen Wehren und bringen „geballte Feuerwehrkompetenz mit“, so der Wehrführer. Bei den Wahlen wurde Jan Hardekopf zum stellvertretenden Gruppenführer der 1. Gruppe gewählt.

Im Rahmen der Jahresversammlung sprach Wehrführer Ralf Theede einige Beförderungen aus, die auf Lehrgängen beruhen und teilweise schon aus dem vergangenen Jahr waren. So wurde Kevin Fedder zum Feuerwehrmann ernannt, Arne Mohr zum Oberfeuerwehrmann, Jouri Radke und Philipp Zeidler zu Hauptfeuerwehrmännern. Für ihre 40-jährige aktive Mitgliedschaft in der Wehr wurden Andreas Richeling und Thomas Suhl mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Gold am Bande ausgezeichnet. „Ihr seid schon als Freunde 1980 in die Feuerwehr eingetreten, als Ersatzdienst für den Wehrdienst, und seid dabei geblieben“, sagte Theede in seiner Laudatio.
Andreas Richeling war 24 Jahre lang Schriftführer, 39 Jahre Atemschutzträger und bekam 2018 sogar das Schleswig-Holsteinische Ehrenkreuz in Silber verliehen. Thomas Suhl setzte ebenfalls Impulse, ist Fachmann in der Kleiderkammer und war 24 Jahre lang stellvertretender Gruppenführer. Er erhielt 2009 das Schleswig-Holsteinische Ehrenkreuz in Bronze. Auch Bandschnallen werden verliehen Bandschnallen für ihre langjährige Wehrzugehörigkeit erhielten für zehn Jahre Melissa Beyer, Jouri Radke, Dominic Rittershaus, Philipp Zeidler und Manuel Kroll sowie Kevin Altenburg für 20 Jahre.

shz Sabine Kolz


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